Die Undankbarkeit der Kinder
Die hypochondrische Geschichte „Unvollständige Aufzählung aller meiner Ängste“ beschreibt auf köstliche Weise eine Vielzahl an seltsamen und weniger seltsamen Ängsten und ist vor allem eines: sehr unterhaltsam. Auch wenn es in der vorletzten Geschichte des Bandes um jede Menge Wasserleichen in der Familie geht, dann wird es dennoch nicht wirklich ernst dabei, da aus den Erzählungen immer wieder Ironie bzw. Sarkasmus strömt.
Rudolf Kraus, Bücherschau
(…) zum anderen nimmt der Kosmopolit und Erforscher von Zwischenwelten (…) seine Leserschaft mit auf wundersamste Reisen, die belegen, dass das Abenteuer immer gleich um die Ecke wartet. Vorausgesetzt man hat den entsprechenden Blick dafür.
Werner Krause, Kleine Zeitung, Graz
So kokett, wie Wolfgang Pollanz seinem Sammelband (…) „Die Undankbarkeit der Kinder“ den Disclaimer voranstellt, dass alle Ähnlichkeit des Ich-Erzählers mit lebenden Personen „an den Haaren herbeigezogen sind“, muss das Gegenteil stimmen. Darf man sich Pollanz demnach als Lokalbetreiber in Berlin, als Opfer der familienfestlichen Bosheit seiner Mutter, als Kind neben dem kettenrauchenden Vater bei der Autofahrt nach Lignano vorstellen? So oder so, das Buch steckt voll witziger Gewitztheiten und guter ’G’schichtln’. Und es gibt wieder die bereits „Pollanz-typischen“ Hinweise auf Songs, etwa von Nick Cave.
ORF Online, Die Bücher für den Sommer 2014
Wolfgang Pollanz’ Erzählungen sind gleichermaßen grundiert von diffuser, aber beharrlicher Heimatliebe wie dem sehnsuchtsvollen Streben nach der Ferne, Weite, Fremde. Sie sind eine heimliche Liebeserklärung an eine Region »zwischen Maisfeldern und Weinbergen«, an eine Familie, deren Altvorderen noch Slowenisch sprachen. Nur wer seine Herkunft kennt und auslotet, kann ihr solche Geschichten abtrotzen.
Ingeborg Jaiser, TITEL Kulturmagazin
Spannend die zwölf nichtautobiografischen Erzählungen, in denen man viel über die wilden Sechzig- und Siebzigerjahre, ihren Musikgeschmack, die Südsteiermark und vielleicht auch über das Leben des Autors erfahren kann.
Eva Jancak, literaturgefluester.wordpress.com
Es ist eine Sammlung von zum Teil schon andernorts erschienen kurzen Texten, die einen sehr unterschiedlichen Charakter aufweisen. Manche Texte sind fiktiv, andere sind Rückblicke auf die persönliche Vergangenheit des Autors und in manchen beschreibt Pollanz mit mutiger Offenheit seine intimsten Gedanken. Das Verbindende dieser Textsammlung ist der Autor, der alles aus seiner Ich-Perspektive schildert. Hat der Autor das nun erlebt, denkt er so, oder sind das alles Erfindungen? Es ist einer der großen Pluspunkte des Buches, dass diese Entscheidung dem Leser selbst überlassen bleibt.
Spunk Seipel, www.literaturhaus.at